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Tourenvorschlag
23. März 2002, es schneit ohne Unterlass, mittlerweile liegen 10cm Schnee, alles ist weiß. Meine Hoffnung auf eine vernünftige Motorradtour schwindet mit jedem Zentimeter Neuschnee. Somit bleibt nur die Möglichkeit
eine Ausfahrt am PC vorzubereiten. Um einen reellen Eindruck von der Tour zu erhalten habe ich anstelle von getunten Bildern, Webcams gesetzt.
Als Ausgangspunkt habe ich Kempten
gewählt. Über Nebenstrassen fahren wir durch typisch Allgäuer Dörfer nach Immenstadt. Die Landschaft bekommt hier schon ein ganz anderes Gesicht. Grasbewachsene Hänge reihen sich wie in einer Kette entlang dem Alpsee bis nach Oberstaufen. Der Grenzübergang Ach ist nach 5km erreicht und wir folgen der Österreichischen Bundesstrasse B205 bis Hittisau. Weiter geht es auf der B200 durch kleine Orte wie Lingenau, Bezau, Mellau, Schnepfau und Au. Wer seinen Tank bereits 3/4 leer gefahren hat sollte seiner Kiste hier etwas Kraftstoff anbieten. Mineralöle sind hier übrigens nicht mit einer Ökosteuer belegt und können dadurch weitaus billiger als in Deutschland gezapft werden.
Die erste kurvenreiche Strecke nach
Damüls steht an. Damüls ist ein kleiner Ferienort im Bregenzer Wald, 1428m hoch gelegen. Für die kletternde Fraktion der Motorradfahrer wird die Damülser Mittagspitze ein Begriff sein. 2095m und eine gigantische Aussicht - aber das ist eine andere Baustelle. Nach der Ortsdurchfahrt fahren wir über einen ca. 2km langen Almboden in Richtung Furkapass. Auf der Passhöhe (1761m) unbedingt anhalten und die Aussicht aufsaugen - so etwas sieht man nicht alle Tage. Ab jetzt geht es 20km in unendlichen Kurven den Furkapass hinunter auf 502m nach Rankweil. Hier findet man übrigens hervorragende Lokale.
Weiter durch Übersaxen, wir befinden uns immer noch in Österreich, geht's über den Dünserberg zum Thüringerberg. Blons, Boden und die Ortschaft Sonntag werden noch durchfahren bevor es auf das Faschinajoch geht. Am Jochparkplatz ladet eine Motorradattrappe schon zur Einkehr ein. Gegessen wird hier "Leberkäse BMW" oder Ducati`s Topfenstrudel, jeder findet hier sein Menü. Nach 3-4km kommen wir wieder an die Abzweigung nach Damüls. Au, wo unser Abstecher in den Bregenzer Wald begonnen hat, ist schnell erreicht und wir steuern jetzt den Hochtannberg an. Breite gut ausgebaute Strassen bringen uns 800 Höhenmeter in das Schieldorado Warth.
Warth, ein kleiner Ort der im Schatten der Orte Lech und St. Anton liegt. Zu unrecht: Ein Capuccino an der Gaststätte direkt an der Kreuzung (es gibt da nur eine Große) und dabei den vorbeifahrenden Motorradfahrer zu zusehen hinterlässt bei dem Panorama einen bleibenden Eindruck. Ab jetzt folgen wir dem Lechtal bis Weißenbach. 50km sanfte Kurven in einer vom Tourismus unerschlossenen Gegend. Auf der ganzen Strecke gibt es nur eine einzige Seilbahn, die Sommer wie Winter die Gäste nach oben auf die Jöchelspitz transportiert. Der Ort heißt Bach und hier lässt sich auch den Ozonsurfern (Gleitschirm- u. Drachenflieger) zusehen. Elbigenalp, Häselgehr, Elmen, Stanzach, Forchach und das Etappenziel Weißenbach sind die Orte die unsere Route markieren. Als nächstes wird der Gaichtpass in Angriff genommen. Ein kleiner Pass der das Lechtal mit dem Tannheimer Tal verbindet. Von hier aus sind es noch ca. 45Min Fahrzeit nach Kempten. Wer immer noch nicht genug hat sollte die Rückfahrt über das Vilstal antreten. Die genannte Strecke lässt sich unendlich ausbauen. Lohnende Abstecher in Seitentäler gibt's mehr als der Monat Tage hat. Viel Spaß bei der Runde. Copyright walter@r1200c.de |
