Ja, ich gebe es offen zu: Ein Drehzahlmesser am Cruiser ist ungefähr genauso sinnvoll wie ein GPS System an einem Kinderfahrrad. Aber ist das ein Grund, keinen Drehzahlmesser zu haben?
Mein Drehzahlmesser entstand zu einer Zeit, in der für den Cruiser noch von keinem Zubehörhersteller ein solches Instrument lieferbar war. Mittlerweile gibt es von GG-Technik (Vertrieb in Deutschland über WÜDO) einen Drehzahlmesser für den Cruiser. Die Beschreibung des GG-Drehzahlmessers findet sich unter Zubehör / Instrumente.
Meine Entscheidung fiel für einen Drehzahlmesser von Moto Detail, den es Anfang 2002 günstig bei Louis gab. Ich nahm die Version mit 48mm Durchmesser, weißem Zifferblatt sowie einem Anzeigebereich bis 8000 Umdrehungen (12000 erschein mir doch übertrieben).
Dabei braucht man eine Ausführung mit positivem Eingangsimpuls (für Bikes mit Transistor-, Elektronik- oder Kontaktzündung).
Nachdem ich den Drehzahlmesser bekommen hatte musste noch ein geeigneter Platz zur Befestigung gefunden werden. Da ich weder Drehbank noch Frästisch besitze musste die Befestigung möglichst einfach ausfallen. "Hinhalten" des Geräts an den Cruiser ergab verschiedene mögliche Befestigungen:
Am Lenker erschien mir das Gerät als zu "aufgesetzt", über den Armaturen fand
ich keine einfache Befestigungsmöglichkeit, es blieb also nur rechts von den
Armaturen. Und an dieser Stelle bot sich der rechte vordere Blinkerhalter
geradezu an.
An diesem eine Schelle - und der Drehzahlmesser befand sich genau an der Stelle, an der ich ihn mir vorgestellt hatte. Als Schelle verwendete ich eine Universalschelle von Louis, die etwas in Form gebogen und mit einem (bei der Schelle mitgelieferten) Gummi unterlegt wurde.
Einen Drehzahlmesser anzuschließen ist an und für sich sehr einfach. Er hat folgende elektrische Anschlüsse:
Nun geht es daran,
Anschlusspunkte für diese Leitungen am Cruiser zu finden. Ich bin dabei den Weg
des geringsten Aufwands gegangen - vermutlich gibt es noch wesentlich bessere
Anschlusspunkte.
Die Signalleitung und das Plus-Kabel habe ich direkt an der Zündspule abgegriffen. Diese befindet sich vorne unter dem Tank - man muss nur die Hupe abbauen um an den Stecker heran zu kommen. Zum Abnehmen des Steckers den seitlich angebrachten Sicherungshaken (siehe Bild) drücken und den Stecker abziehen. Die Kabel des Stecker sind wie folgt belegt:
Mann kann nun entweder den Stecker öffnen und die Kabel zum Drehzahlmesser anlöten oder sie anderweitig an den Kabeln anklemmen. Bei der Kabelführung hoch zum Armaturenbrett kann man sich an den werkseitig verlegten Kabeln orientieren. Man sollte die Kabel auf jeden Fall noch mit einem Schrumpfschlauch vor Beschädigungen schützen.
Ergänzung: Es hat sich gezeigt, dass bei den neueren C Modellen mit
Doppelzündung der hier gezeigte Anschluss an das Signalkabel der Zündspule bei
analogen Drehzahlmessern meist nicht funktioniert (Zitat: "...
weil durch den reduzierten Zündstrom das abgenommene Signal ebenfalls zu schwach
ist und somit vom DZM nicht richtig erkannt wird. Insbesondere im höheren
Drehzahlbereich etwa ab 4000 U/min. und danach auch bei geringerer Drehzahl
fängt der Zeiger an zu zittern bis er sich schließlich aufhängt ...")
Hubert hat hierfür eine Lösung gefunden: "...Als ich kürzlich den Tank
abgenommen hatte, um an die Batterie zukommen, fielen mir rechts zwei Kabel auf
,die aus einem Stecker von den Kabeln der Stabzündspule welche auf der
Hauptzündkerze sitzt kommen. Die Kabelfarben sind von der Stabzündspule bis zur
Steckverbindung rot u. weiß und nach der Steckverbindung schwarz u. grünschwarz.
Von dem schwarze Kabel, früher Klemme 1, lässt sich ein funktionstüchtiges
Signal für den DZM abnehmen, so dass dieser bis jetzt in allen Drehzahlbereichen
einwandfrei funktioniert..."
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Die restlichen Anschlüsse habe ich an den Armaturen entnommen. Hierzu die
Abdeckung des Tachometers und die Abdeckung der Kontrollleuchten entfernen. Die
Tachoabdeckung wird einfach mit Hilfe einer entsprechenden TORX Bits
abgeschraubt, für die Abdeckung der Kontrollleuchten braucht man eine
Kreuzschraubendreher.
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Die Anschlüsse für die Beleuchtung des Drehzahlmessers habe ich einfach parallel zur Beleuchtung des Tachos geschaltet. Die 1,2 Watt der Drehzahlmesserbeleuchtung können meiner Meinung nach hier leicht zusätzlich verkraftet werden (die Tachobeleuchtung hat 4 Watt). Ebenso habe ich die Masse an der Rückseite des Tachometers abgegriffen. | ![]() |
Mit etwas Geschick lassen sich die Kabel problemlos unter
den Abdeckung des Tachometers bzw. der Kontrollleuchten unterbringen.
Jetzt nur noch den Drehzahlmesser mit der Schelle am Blinkerhalter anbringen und entsprechend ausrichten. Als Schraube für die Schelle habe eine Inbusschraube (abgedeckt mit AluCap) mit Hutmutter verwendet. Eine kleine Gummischeibe zwischen Drehzahlmesser und Schelle sorgt dafür, dass dieser sich nicht verdrehen kann.
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Fertig.
Der Drehzahlmesse ist angebracht. Zu beachten ist, dass diese Art der Befestigung bei Verwendung einer Windsschutzscheibe etwas verändert werden muss (siehe weiter unten). Auch wenn die BMW Nebelscheinwerfer montiert sind kann der Drehzahlmesser so nicht installiert werden.
Aber dann bleibt ja noch als einfache Befestigung der Lenker
Nachtrag: Alle nachfolgenden Fotos stammen von Herman aus dem Forum bei
www.chromeheads.org.
Diese zeigen, dass die Befestigung des Drehzahlmessers mit leichten Änderungen
auch bei einem Windschild möglich ist.
Ebenso ist es möglich den Drehzahlmesser an der Halterung des Windschilds zu befestigen. Dann können auch die Nebelscheinwerfer verwendet werden.
Und hier noch eine weiter Verbesserung von Andre:
Er hat den Drehzahlmesser der alten 1150 verwendet und ihn vorher zerlegt und ihm ein neues Gesicht (Display) gegeben. Natürlich passend zum Cruiser Tacho. Seine Corel-Grafik Dateien für das neu Drehzahlmesser "Gesicht" finden sich hier:
Hier eine weitere Möglichkeit den Drehzahlmesser zu befestigen:
Copyright AirKlaus
Diese Lösung ist vom Klaus ("AirKlaus") - eine ausführliche Beschreibung seiner Lösung mit detaillierten Bildern vom Anbau findet Ihr in dem R1200C Teil auf seiner Homepage www.airklaus.de
Und hier noch die Lösung von Jo - wohl die schönste Art den GG Drehzahlmesser (und die GG Uhr) an der C unterzubringen. Der Halter ist ein Eigenbau-Unikat:
Und hier noch eine Lösung von Buffy1200C:
Copyright 2002 P. Kranz, Dieser Text darf ohne meine Zustimmung nur dann weiter veröffentlicht werden, wenn die Quellenangabe www.r1200c.de deutlich sichtbar verwendet wird. Ich habe diese Beschreibung nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, ein Gewähr für die Richtigkeit übernehme ich natürlich nicht. Jeder Nachbau erfolgt in eignerer Verantwortung.