"Brötchen“ zwischen Fahrer-
und Beifahrerkomfortsitz

Weitere Variante

Die ehemals von „Tony the Dutchy“ stammende Idee und dann von „JPeter“(ex Qruhser) erstmals umgesetzte und vorgestellte Konstruktion wurde unter dem Aspekt  „Vermeidung der „Fleischabtragung“ vom Beifahrerkomfortsitz“  erneut nochmals von mir angegangen.

Mich hatte immer die recht „ruppige Ausbeinung“ des Beifahrerkomfortsitzes von einer Nachahmung abgeschreckt, welche meiner Meinung nach alleinig ihren Sinn darin hatte, den Pullhebel an der Halterung des Brötchens zu belassen. 

Es ging also darum, eine Lösung zu finden, die

Aus dieser Kenntnis heraus ergaben sich 3 Materialerfordernisse bzw. Änderungen

  1. gekürzte und mit Gewinde versehene Exzenterwelle 
  2. Nachbau des Spezialteils ohne Riffelrand
  3. Beifahrerkomfortsitz-Ausschnitt und dessen Wiederauskleidung 

 Weiterhin sind je nach Kenntnisstand  2 „Fachkräfte“ erforderlich für

  1. Drehen und Fräsen  (Exzenterwelle und Spezialteil)
  2. Sattlerarbeiten ( für Wiederauskleidung  des Ausschnittes )

Ansatzpunkt  der Veränderung war der hervorstehende Pullhebel.

Schaut man sich dessen Aufbau an, so gliedert er sich in 2 Teile, welche zusammengesteckt auf der Exzenterwelle sitzen und mittels eines Splint auf dieser gehalten werden.

Am Ende des Pullhebels  ist ein Spezialteil eingelassen, welches mit seinen Aussparungen in das Gegenstück der Halterung zum Arretieren des Brötchens in verschiedenen Stellungen eingreift. 

Auszuführende Arbeiten an a)
 

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Original-Exzenterwelle der Halterung

a) Ausbau der Welle wie folgt

  • Splint des Pullhebels herausklopfen (Achtung Federspannung)
  • Pullhebel nach hinten abziehen
  • Welle mit Feder und Einsatzteilchen herausziehen

b) Absägen der Welle auf Gesamtlänge von 78mm

c) 6er-Gewinde 6mm lang vom Ende her auf Welle anbringen

Hinweis:

Wer seine Originalwelle nicht absägen möchte, der kann ja mal hier im Forum versuchen, eine solche Welle zu bekommen. Ich hatte Glück, und bekam von Walter so ein Teil. (Ein ausdrückliches Dankeschön nochmals an ihn)

Andernfalls läßt sich so ein Ding auch drehen, da als Ersatzteil leider nicht verfügbar

 


Auszuführende Arbeiten an b)
 

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Spezialteilanfertigung  zur Arretierung der Welle

  1. An der Spitze des abgenommenen Pullhebels befindet sich  das Teil, welches in das Gegenlager zur Arretierung der Halterung eingreift.

    Dies kann ganz leicht nach vorne abgezogen werden. 
      
  2. Interessant ist eigentlich nur die Form des vorderen Teils. Das Original wurde im Nachbau dahingehend abgeändert, daß es zwar die Arretierung aufweist, jedoch auf den Teil mit der Riffelung verzichtet; dafür ist der Kragen statt 2,5mm nun  7,5mm breit.


  3. Außerdem gibt ist noch eine Bohrung mit einem Durchmesser von knapp 2mm durch den Kragen hindurch.

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Auszuführende Arbeiten an a und b)
 

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Zusammenbau des Exzenterlagers
  1. In die gekürzte Welle wird das „Zäpfchen“ eingesetzt Ohne die Feder eingeschoben zu haben, wird das Spezial-Teil so aufgeschoben, dass die Exzenterwelle so steht, dass das Brötchen gerade stehen würde. Diese Position wird gekennzeichnet bzw. markiert, und das Ganze nun wieder herausgenommen.
     
  2. Nun wird nur das Spezialteil auf die Welle auf die markierte Position geschoben, und die Welle durch die schon vorhandenen Bohrungen des Spezialteils die Welle im gleichen Durchmesser von 2mm durchbohrt.
     
  3. Bleibt nur noch der richtige Zusammenbau des Exzender-Lagers wie folgt:
     
    • also „Zäpfchen“ wieder in Nut einlassen
    • Feder auf Welle schieben und diese einführen
    • Spezialanfertigung aufschieben
    • Welle etwas gegen Federdruck herausdrücken
    • Spezialanfertigungsteilbohrung auf Wellenbohrung übereinanderbringen und kleinen Splint einlassen
    • Splint komplett versenken
    • Hutmutter auf Gewindeteil aufschrauben
       
  4. Exzenterlager auf Gepäckbrücke anschrauben
     
  5. „Brötchenpolster“ anbringen und verschrauben
     
  6. „Schlüssel“ auf Gewinde eindrehen und Neigungsposition einstellen; danach Hutmutter aufschrauben.
     
  7. Der „Schlüssel“ ist einfach aus 3 Teilen zusammengebaut
     
    • Knauf vom Rest einer RAMMOUNT-Halterung
    • Abstandsbolzen 30mmx10mm
    • M6 x 30mm Schraube
    • Knauf Rammount-Halterung auf M6-Gewinde „um“schneiden
    • Flüssigmetall in Gewinde eintröpfeln
    • M6-Schraube dann in Knauf fest eindrehen
    • Schraubenkopf absägen
    • Dann Abstandsbolzen ebenfalls mit Flüssigmetall auf der
    • Aufzudrehenden Seite versehen und Gewinde aufdrehen.
    • Trocknen lassen und fertig.

 

 

Auszuführende Arbeiten an c)

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Beifahrerkomfortsitz abändern

  1. Auf die Beschreibung des Sitzabbaus wird verzichtet, da dies ja schon in den anderen Artikeln beschrieben war.
     
  2. Nachdem also der Bezug im vorderen Bereich durch Lösen der Klammern hochgeklappt wurde, wird an der Vorderfront die Mitte mit senkrechter Gerade angezeichnet.
     
  3. Von diesem Mittelstrich ausgehend wird nach links und rechts jeweils ca. 31mm gemessen, und ebenfalls wieder jeweils ein senkrechte Gerade angebracht.
    Damit wäre die Breite des Ausschnittes für das Exzenterlagers mit ca. 62mm festgelegt und angezeichnet.
     
  4. Nun fehlt noch das Maß für die Tiefe, welche mit 40mm angezeichnet wurde.
     
  5. Der so angezeichnete Ausschnitt wird nun mittels einer kleinen Handsäge (mittelfeines Eisenblatt) zunächst an den Längsschnitten sauber bis zum Breitenmaß eingesägt, dann folgt der Breitenschnitt und der Ausschnitt ist heraus.

    Das Sägeblatt braucht für den Schaumstoff nicht gewechselt zu werden, es wird sauber in einem Schnitt mit dem Kunststoff des Sitzes mitgesägt.
     
  6. Da es mir nicht möglich war, das Leder an dem Ausschnitt wieder einigermaßen Sauber zu verwahren, schließlich fehlte da ja ein Teil , gab ich den Auftrag an einen Sattler.

    Dieser nahm den Bezug komplett herunter, nähte ein Stück Leder in der Größe des Ausschnittes hinein, und verwahrte dieses im Ausschnitt, so daß der Sitz wieder geschlossen war. An Kosten fielen hier 32€ an.

 

 


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P.S.   Da ich als nächstes Projekt  noch der Einbau einer BAEHR-Kommunikationsanlage ansteht, habe ich die unter Abschnitt c) angegebenen 62mm um weitere 10mm auf  ca. 72mm erweitert, da ich an dieser Stelle die Anschlußkupplungen der BAEHR-VERSO-XL-Anlage herausführen möchte. Dieses galt es bei mir gleich zu berücksichtigen! 

Fazit: 

Nachteil:   Beim  Auf- und Absteigen auf meine C sind die Beine nun etwas höher als sonst über den Sattel zu schwingen.

Vorteil:   Es tut einfach gut, sich anlehnen zu können.

 

Gruß Bernhard


Idee, Ausführung, Beschreibung und Bilder stammen vom Bernhard 1/2004, Danke Bernhard!!!