Irgendwann hat man es leid, ständig auf die rechte Schulter geklopft zu bekommen, dann den Kopf auf die Seite zu drehen, das Visier hochzuklappen, um dann endlich den „Befehlen“ seines Sozia lauschen zu können. Es musste ganz einfach eine Kommunikationsanlage her.
Da ich keinen Kompromiss in Sachen Qualität eingehen wollte, blieb eigentlich nur noch ein Produkt einer Firma aus der schönen Pfalz übrig: Ich wählte mir die „Verso XL“ der Firma baehr aus Pirmasens (Rheinland-Pfalz)aus.
Nun, der Kauf war schnell abgewickelt, blieb nur noch das Problem mit dem Einbau in unsere R1200C, welche als „nackte Maschine“ wenig Stauraum bietet.
Einbauorte wurden gesucht , in Gedanken durchgespielt, und meistens auch wieder verworfen (so unter anderen unter dem Tank wegen ABS).
Schließlich kam ich auf eine für mich passende Lösung , welche ich hier zum Nachbau beschreiben möchte:
Befestigungsmöglichkeiten
Hintere Schutzblechhalterung hinter Federbein und Öffnungen im Rahmendreieck unter Fahrersitz
Form
Nach oben offenes Gehäuse mit parallelem Verlauf der Rückwand wie hinterer Kotflügel
Vorgehen:
Modell aus Kartonage solange an die Form der „C“ angepasst, bis es „sitzte“.
Nach einigen Sitzungen am Rechner war auch dies geschafft.
ACAD-DATEI „FUNK2_1.DWG“
Mittels Fremdauftrag an privaten Edelstahlbearbeiter – über ein paar Ecken gelang auch dies.
Version Polieren
Kann in Auftrag gegeben werden. Ich entschied mich jedoch für eigene Handarbeit.
Version Sandstrahlen und polieren
Feinsandstrahlen übernahm eine freundliche Beziehung. Lackierung in meiner dunklen Motorradfarbe graphitmetallic ließ ich dann auch in einem Lackierbetrieb ausführen
Resultat:
Entscheidung meinerseits fiel auf die polierte Version für den Anbau an unserer C (die Graphitmetallic-Version hat jedoch auch etwas Außergewöhnliches)
Hier ein Bild der lackierten Version
Die obere Halterung am Gehäuse liegt parallel zu einer runden Rahmenöffnung, also brauchte ich lediglich Unterlegscheiben im Durchmesser der Rahmenöffnung, welche ich aber wegen vorher schlecht auszumessender Positionierung der Bolzen am Gehäuse längs im Durchmesser der verwendeten Schraube schlitzte. Somit kann man problemlos etwaige Ungenauigkeiten ausgleichen.
Hier ebenfalls zunächst locker ausrichten, zentrieren und dann endgültig festziehen.
Damit war schon mal eine Aufnahmemöglichkeit für die baehr-Anlage geschaffen.
Woher am einfachsten nehmen und nicht stehlen ?
Lösung: Aus der Leitung zwischen Fußbremsenschalter und Bremslicht holen. Als Gegner von Kabelparallelklemmen etc. blieb nur eine Vorgehensweise: Anfertigung eines Y-Adapters aus gängigen BMW-Steckern und Buchsen (Lötarbeiten)
An das baehr-Stromversorgungskabel war ebenfalls noch Stecker anzulöten, welcher dann in das freie Teil des Y-Adapters gesteckt wurde, um hierüber die Stromversorgung dann abzugreifen.
Die Absicherung der baehr-Anlage nahm ich nochmals über eine fliegende Sicherung vor, welche ich am Rahmen mittels Kabelbindern vornahm
Um dem Kabelsalat direkt am Ausgang der baehr-Anlage ein sauberes Plätzchen zu gewähren, sägte ich mir aus einer Aluplatte eine Form aus, die mittels Industrieklettband (BestNr: 72 60 2 340 141 einfach an die Unterseite des Rahmes anstoßend an mein Gehäuse angebracht wurde.
Dadurch erhält man eine „Wanne“ in der sich das Kabel dann wunderbar in Schleifen verstauen läßt.
Um die Wärme der baehr-Anlage im Betrieb besser abführen zu können, hatte ich das Gehäuse bewusst etwas breiter gewählt.
Um die baehr-Anlage mittig zu positionen, wurden die dadurch entstehenden Spalten rechts und links zur Gehäuseaußenwand mit passenden Alu-Vollteilen entsprechend der Form des Gehäuses ausgefüllt.
Diese wurden mittels Handschleifen solange angepasst, bis sich die in sandwichweise eingebettete baehr-Anlage zusammen mit den Platten , so richtig „schlotzend“ ins Gehäuse schieben ließ.
Zuvor noch die baehr-Anlage wie vorgesehen mit den Kabelschwänzen zum Tank zeigend zwischen die Kühlplatten im Gehäuse einschieben.
Jetzt sind also nur noch jede Menge Kabel abgehend von der baehr-Anlage entsprechend zu verlegen.
Bei mir waren das mit der VERSO XL
Weiterhin wäre noch die Möglichkeit gegeben, an die eine weitere freie Schnittstellen z. Bsp ein Funkgerät oder ein Mobil-Telefon anzuschließen. Darauf jedoch verzichtete ich im Moment.
Eigentlich nicht zu erwähnen ist hier noch ein Test auf Funktionalität aller Komponenten (auch bei laufendem Motor) unter Mitwirken der/des Sozia mit aufgesetzten und angeschlossenen Helmen.
Auf eine Beschreibung wird verzichtet, da dies alles schon in anderen Artikeln hier im Forum abgehandelt worden ist.
Nachdem wieder alles an seinem Platz ist, weisen eigentlich nur ein paar Kabelschwänze auf den Einbau der baehr-Anlage hin.
Siehe auch unter http://www.baehr.net
Gruß Bernhard
Idee, Ausführung, Beschreibung und Bilder stammen vom Bernhard - Vielen Dank dafür! (11/2004)