Hinweis von Peter, Webmaster  r1200c.de:  Ich weise darauf hin, dass bei Änderungen an der Bremse oder Teilen der Bremsanlage die entsprechenden gesetzlichen Vorschriften beachtet werden müssen. Diese Beschreibung von White-Bull soll Möglichkeiten darstellen - wenn jemand ähnliche Umbauten an seiner C vornimmt so geschieht dies immer auf eigene Verantwortung!

Vorwort und Warnung:

Diese Arbeiten nur durchführen, wenn man genau weiß was man tut (elektrische Verbindungen im KFZ-Bereich herstellen und Kabel fachgerecht verlegen!!!). Macht man etwas falsch, kann es während der Fahrt zu einem Ausfall des ABS kommen ohne das man eine Fehleranzeige bekommt!

Die ganze Anleitung ist natürlich ohne Garantie. Schaltungserklärung zum ABS: Das ABS ist ein leistungshungriges Bauteil und wird direkt von der Batterie versorgt. Dazu kommt noch die Plusleitung von der Zündung, die den ABS-Steuerteil einschaltet. Stromversorgung herstellen, also Zündung einschalten. Zündung + liegt nun auch am Entlastungsrelais an, das einige Verbraucher, beim Start wegschaltet. Das Entlastungsrelais wird vom Anlasserrelais angesteuert, wenn der Startknopf gedrückt wird, wird im Entlastungsrelais die Plusleitung zu einigen Verbrauchern, wie Licht, unterbrochen. Leider nicht das ABS, welches prüft, was für eine Spannung anliegt und bei Spannung unter 10 Volt, das ABS ausschaltet.

Also war meine Überlegung, doch einfach ein zusätzliches Entlastungsrelais einzubauen, welches das ABS beim Startvorgang wegschaltet. Angesteuert wird das zusätzliche Entlastungsrelais auch über das Anlasserrelais, wie das original verbaute Entlastungsrelais. Somit startet das ABS neu, erst nach dem Startvorgang und kann eine ausreichende Stromversorgung feststellen und es gibt kein ABS-Blinken mehr.

Einbau eines Entlastungsrelais, damit das ABS erst nach dem Startvorgang eingeschaltet wird.

Die bekannte Schaltung über ein Relais und den Generator ist mir zu Unsicher (Quelle: Frankreich, USA und Niederlande). Wegen der Spannungsspitzen beim Abschalten des Motors und weil keine Kontrolle des ABS vorhanden ist, wenn das Relais ausfällt. Während der ganzen Fahrt muss das Relais den Kontakt halten (so lange der Motor läuft und der Generator Strom liefert). Sollte es einmal defekt sein, wird das ABS gar nicht aktiviert.

Mein Gedanke war, das ABS erst nach dem Startvorgang einzuschalten, wenn möglich über das Entlastungsrelais.

Hier passiert nichts, auch wenn das Relais mal ausfallen sollte, dann hängt das ABS am Strom wie im Originalzustand. Wie aus dem Boxerforum bekannt, die Leitungspunkte aufzudröseln, ist mir zu Umständlich. Dazu sollte man auch die Leitungspunkte wissen und wo sie liegen. Habe auch keine Lust den Kabelbaum aufzutrennen und eventuell den ganzen Relaiskasten auszubauen. (Die Knotenpunkte liegen unter dem Codierstecker, bzw. unter dem Anlasserrelais.)

Dann braucht man auch noch das nötige Werkzeug, zum Verpressen der Schaltpunkte. Also kurzum ein zusätzliches Entlastungsrelais einbauen. Das soll das ABS während des Startvorganges wegschalten.

Umsetzung:

Ein Umschalt oder Wechselschalterrelais, mit fünf Anschlussfahnen. Klemme 87 und 87a. Das ABS PIN 15 Kabel zum Relais bringen und die Ansteuerung des Relais durch den Anlasser steuern. Abgriff am Anlasserrelais oder direkt am Anlasser. Damit erhält das Entlastungsrelais nur Strom, wenn der Anlasser betätigt wird. Das Relais zieht an und unterbricht den ABS-Stromkreis für die Dauer des Anlassvorgangs. Danach ist wieder alles wieder wie vorgesehen. Durch die kurze Unterbrechung beim Starten, wird das ABS zurückgesetzt und startet neu: Wie mit dem Zündschlüssel, Zündung aus und ein. Das ABS erhält jetzt seine Spannung in ausreichender Stärke und funktioniert auch wie es sein soll. Es prüft halt nur nach dem Startvorgang. Damit ist das lästige ABS-Blinken verschwunden und man muss nicht ständig eine super geladene Batterie haben.
Auch eine ältere Batterie reicht schon zum Anlassen, aber leider nicht für das ABS.

Vorgehen:

Geeigneten Platz für das zusätzliche Entlastungsrelais finden und anbringen. Das Kabel zum Pin 15 im ABS-Stecker trennen und an den Trennstellen mit je einem Kabel verlängern.

Die zwei Kabel aus dem Stecker herausführen und zum Relais verlegen, Klemme 30 und 87a.Der Kontakt ist im Ruhezustand geschlossen und das ABS wird wie Original betrieben. Unterbricht man nun die beiden durchgeschleiften Kabel, wird das ABS zurückgesetzt. Beim Betätigen des Anlassers und nur für die Dauer des Anlassvorgangs.
Ansteuerung des Entlastungsrelais.

Abgriff der Steuerung für Klemme 86, direkt am Anlasserrelais, oder an der Steuerleitung zum Anlasser (Schwarzes Kabel am Magnetschalter), Klemme 85 mit Masse verbinden. Jetzt kann das Entlastungsrelais mit dem Anlasser geschaltet werden. Zieht das Relais an, wird der Stromkreis zum ABS-Stecker PIN 15 unterbrochen. (Die zwei Kabel, die aus dem ABS Stecker herausgeführt wurden und im Ruhezustand verbunden sind.)

Test:

Wenn der Anlasserknopf betätigt wird, zieht das Anlasser-Relais wie gewohnt an und zusätzlich das neue Entlastungsrelais. Das dazu gebaute Relais unterbricht so die Stromzufuhr auf Pin 15 am ABS und das ABS startet neu, nach Ende des Anlassvorgangs.

Fazit:

Der Effekt, jedes mal, wenn der Anlasserknopf betätigt wird, wird das ABS zurückgesetzt. Wenn der Motor läuft, kann das ABS seinen normalen Betrieb aufnehmen und beim Losfahren seinen Test abschliessen.

Ergebnis:

Das ABS blinkt wirklich nur dann, wenn tatsächlich ein Fehler vorliegt. Auf jeden Fall nicht mehr, weil einfach nur die Spannung der Batterie beim Starten unter die Mindestspannung fällt. Die teueren Batterien und die teils unnützen teuren Reparaturen wie Batterietausch, und Wechsel eines Strom fressenden Anlassers, entfallen dadurch. Es reicht dann schon, dass die Batterie genug Power hat, um den Motor zu starten.

Das geht auch noch, selbst wenn die Batterie schon älter und etwas schwach ist. Seit ich die Schaltung drin habe, hatte ich kein nerviges ABS-Blinker beim Starten und das ABS funktioniert wie es soll. Habe auch ausprobiert, ob das ABS richtig anspricht, funktioniert bestens.

Nachtrag:

Laut Aussage von Jens funktioniert obiger Umbau auch bei einer R1100GS problemlos.

Beschreibung und Bilder stammen von "White-Bull", vielen Dank dafür!