Heckumbau Version III

Dies ist eine Beschreibung von B1's und B2's Umbau. Vielen Dank an B2 für die super Beschreibung!!

Umbauanleitung Heckumbau

Vorweg ein paar Worte zu dem Heckumbau. All das was nachfolgend beschrieben wird, ist nicht schwierig nachzubauen. Allerdings sollte man keine 2 linken Hände haben, denn auch hier steckt – wie so oft – der Teufel im Detail.

Wir haben etwa zeitgleich 2 Cruiser umgebaut. Meinen und den von B1.


Für eine vergrößerte Darstellung auf das Bild klicken

B2s Cruiser


Für eine vergrößerte Darstellung auf das Bild klicken

B1s Cruiser

 Während wir bei meinem Moped noch lernten, haben wir versucht unsere frisch gewonnen Erfahrungen in den Umbau des Mopeds von B1 einfließen zu lassen.

Dies, wie auch der Umstand, dass das Moped von B1 eher dem Normzustand entspricht, ist der Grund dafür, hier nur den Umbau am Moped von B1 vorzustellen.

Alle beim Umbau verwendeten Teile sind z.T. mit Bezugsquelle, Artikelnummer und Preis in der Teileliste  aufgelistet.

So und nun geht es los

Im Grunde genommen besteht der Umbau aus 3 zu fertigenden Teilen:

  1. Innenradabdeckung
  2. Kennzeichenhalter mit Rücklicht, Bremslicht, Kennzeichenbeleuchtung, Blinker und Rückstrahler
  3. Unterziehblech als Verkleidung unter der Gepäckbrücke

Bevor mit dem eigentlichen Umbau begonnen werden kann, muss der hintere Kotflügel incl. des Rücklichtes und des hinteren Kabelbaumes ausgebaut werden.

Dazu einfach die 4 Kotflügelbefestigungsschrauben  unter der Gepäckbrücke und am Rohrrahmen lösen.

Anschließend den hinteren Kabelbaum am Stecker hinter dem rechten Seitenblech lösen.

Die komplett verkabelte Einheit „Hinterer Kotflügel, Rücklicht, Blinker, Kabelbaum“ kann so innerhalb von 15 Minuten abgenommen werden.

Herstellung der hinteren Innenradabdeckung:

Die komplette Innenradabdeckung kann als Carbon-Teil von diversen Firmen bezogen werden (s. Teileliste). Sie stammt ursprünglich von der BMW R1100S und passt exakt auf den Cruiser.

Die Befestigung erfolgt ganz einfach über die beiden Befestigungsschrauben des hinteren Bremssattels (längere Schrauben werden mitgeliefert).

Wir haben an dem Teil noch folgende Veränderungen vorgenommen die ausschließlich der Optik dienen und keinerlei Einfluss auf die Funktion haben:

Als erstes haben wir den Kotflügel in Fahrzeugfarbe (in diesem Fall schwarz) lackieren  lassen und ihn anschließend selbst von Hand mit den typischen BMW-Doppellinien versehen.  Dazu haben wir die Linien mit einem speziellen Linier-Abdeckband (s. Teileliste) abgedeckt und dann mit einem feinen Pinsel ausgemalt. Wichtig ist hierbei, dass man

Und so sieht das dann in etwa aus:

Als nächstes haben wir die standardmäßig mattschwarz lackierte Aluminiumhalterung des Innenkotflügels blankgeschliffen und anschließend über eine Polierscheibe laufen lassen. Im Ergebnis sieht dies dann wie hochglanzpoliertes Aluminium aus und wird dem Cruiser eher gerecht.

 


Für eine vergrößerte Darstellung auf das Bild klicken

Nachdem der Kotflügel so „vorbehandelt“ wurde, kann man ihn nun wie oben beschrieben an den Cruiser schrauben und hat folgendes Ergebnis.

Als nächstes folgt die Herstellung des Kennzeichenhalters mit Rücklicht und Blinker

Die grundsätzliche Frage war hier „... wie bekommen wir alle Lichter, Blinker, etc. und den Kennzeichenhalter so zusammen, dass es eine stabile Einheit wird, die zum Cruiser passt...“

Wir haben dann folgendes gemacht:

4 verschiedene Rücklichter von Polo bestellt. 1 Rücklicht (mit integriertem Bremslicht und Kennzeichenbeleuchtung) ausgewählt und von einem zweitem Rücklicht die Halterung verwendet.

Dieses Rücklicht (siehe Teileliste) hatte ursprünglich die Kabeldurchbrüche auf der Rückseite. Nach einem kurzen Eingriff waren die Kabeldurchführungen nach unten verlegt und das rückwärtig verbleibende Loch wurde mit dem original BMW-Emblem von der Gepäckbrücke verschlossen.

Licht und Halterung waren somit hergestellt.

Als nächstes fehlte die Kennzeichenhalterung. Diese haben wir aus einer 2 mm Aluminium-Platte hergestellt (Skizze Kennzeichenhalterung als .pdf Datei, 150KB). Dies Platte haben wir so konstruiert, dass am unteren Ende der original Rückstrahler der R1200C angebracht werden konnte und oben genügend Platz übrig blieb um einen noch zu fertigenden Blinkerhalter befestigen zu können.


Für eine vergrößerte Darstellung auf das Bild klicken

Als letztes wurde aus einem schmalen 2 mm Aluminiumstreifen die Blinkerhalterung hergestellt (Skizze Kennzeichenhalterung als .pdf Datei, 150KB) und mit den nötigen Bohrungen versehen.

Jetzt wurden die 3 vorhandenen Teile aufeinander mit der Gepäckbrücke verschraubt (ganz unten die Gepäckbrücke, dann Rücklichthalterung, dann Kennzeichenhalterung und zum Schluss die Blinkerhalterung.)

Nachdem alles verkabelt und die nötigen Widerstände für die Blinker (siehe Teileliste) eingelötet waren, hatten wir einen kompletten neuen Kabelbaum. Um diesen mit dem original Stecker am BMW-Rahmen (hinter dem rechten Seitenblech) verbinden zu können, haben wir den Originalstecker vom Kabelbaum des hinteren Kotflügels abgeschnitten und mit einem 6-fach-Autostecker (siehe Teileliste) verbunden. Das Gegenstück zu diesem neuen Stecker wurde an unserem neuen Kabelbaum befestigt und der Originalstecker wieder in die Buchse am Rahmen der C eingeschoben. Um ein schnelles Wechseln zwischen dem „Umbau“ und dem original Kotflügel zu ermöglichen, haben wir das nun freie (abgeschnittene) Ende am Kabelbaum des Kotflügels ebenfalls mit einem passenden Gegenstück zu unserem neuen Stecker versehen.

Im Ergebnis erhält man so eine komplette Einheit „Kennzeichen, Lichter, Blinker, Gepäckbrücke incl. Kabelbaum“ wie sie auf den nachfolgenden Bildern ersichtlich ist.


Für eine vergrößerte Darstellung auf das Bild klicken


Für eine vergrößerte Darstellung auf das Bild klicken

 Was jetzt noch fehlte war der Unterzug als Verkleidung unter der Gepäckbrücke und des Rahmens

Als erstes habe ich aus Pappe eine Schablone gemacht, die exakt unter des Heckteil der C passte, die den Rohrrahmen wie gewünscht bis unter den Sitz verkleiden sollte.

Diese Schablone ist (zur Orientierung) etwa 50 cm lang und ca. 19 cm breit. Eine exakte Maßskizze kann ich hier nicht fertigen, weil weder das Heckteil noch der Rahmenzug unter dem Sitz „gleichlaufende“ Maße haben.

Dann wurden alle benötigten Teile eingekauft und mit einer guten Blechschere das Edelstahlblech entsprechend der Schablone ausgeschnitten und gebogen.

 

Die Befestigung erfolgte mit kleinen Edelstahlwinkeln und Verbindungselementen (siehe Teileliste) aus dem Baumarkt, die mittels selbstklebender Doppelstreifen und Kabelbindern am Rahmen der C befestigt wurden. Als Muttern habe ich original BMW M5-Blechmuttern verwendet wie sie auch zur Befestigung der vorderen Schrauben an den Seitenblechen der C zum Einsatz kommen. Wie das dann aussieht sieht man hier:

Etwas kompliziert war es nun die zu den Halterungen passenden Löcher in das Blech zu bekommen. Aber mit Anzeichnen, messen und ein bisschen tüfteln gelang auch dies.


Für eine vergrößerte Darstellung auf das Bild klicken

Fertig eingebaut sieht das Blech dann so aus: (Bilder 20, 21)


Für eine vergrößerte Darstellung auf das Bild klicken

Für eine vergrößerte Darstellung auf das Bild klicken

Da dieses Edelstahlblech glänzt, passt es nicht gut zu der sonstigen neu geschaffenen Heckpartie. Wir haben deshalb beschlossen dieses Teil jetzt noch mit der original BMW-Farbe wie sie am Rahmen und an der Gepäckbrücke verwendet wird (s. Teileliste) zu lackieren.

Nachdem nun alles fertig gestellt ist kommt der Gang (die Fahrt) zu TÜV.

Grundsätzlich benötigt man für den Umbau drei Ausnahmegenehmigungen von den Bestimmungen der StVO:

  1. Winkel des Kennzeichens ist 46 Grad (erlaubt = max. 30 Grad))
     
  2. Die Blinker haben nur einen Abstand von 15 cm zueinander (erlaubt = min. 24 cm)
     
  3. Die hintere Radabdeckung darf bei Motorrädern die keine EG-Bescheinigung haben (bei der R1200C gibt es die erst ab Bj. Ende 2000) max. 15 cm Abstand zur gedachten Mittellinie durch die Radachse haben (vorne und hinten am hinteren Kotflügel)

Wer es genauer nachlesen will kann dies unter http://www.tuev-ecke.de tun

Trotz alledem war ich mit einem unserer umgebauten Motorräder bereits beim TÜV und es gab keinerlei Ärger mit den entsprechenden Eintragungen. Anzumerken wäre hier, dass das nicht immer und überall so sein muss.  Einen positiven Einfluss auf die Kooperationsbereitschaft des TÜV hat vielleicht auch die saubere und ordentliche Durchführung der Umbauten.

Kosten und Arbeitszeit

Die Gesamtkosten für den Umbau beliefen sich auf etwa 450 € (siehe Teileliste).

Als Arbeitszeit sollte man mit etwa 40 Stunden auskommen.

Anmerkung von B1

Mit 40 Stunden kommt Ihr jetzt aus, weil die „Tüftelzeit‘“ jetzt wesentlich kürzer sein wird. B2 hat deutlich mehr Stunden geschraubt, probiert bis es letztendlich gut war. Und auch wenn hier fast überall „wir“ steht, so bestand meine Aufgabe hauptsächlich aus Assistenz: Schleifen, Polieren, Schrauben und Werkzeug reichen, Teile einkaufen und auch Ideen haben, wodurch B2 dann noch mehr Arbeit hatte....  – Eine furchtbar stolze B1!

 

Hier noch ein paar Bilder, die nach getaner Arbeit  belohnen


Für eine vergrößerte Darstellung auf das Bild klicken

Für eine vergrößerte Darstellung auf das Bild klicken
 

Für eine vergrößerte Darstellung auf das Bild klicken

Für eine vergrößerte Darstellung auf das Bild klicken

 

 

Copyright 2002 B1 & B2


Hier noch zwei Bilder von einem ähnlichem  Umbau vom Jörg:

Hier eine Variante für ein Rücklicht, sicherlich Geschmackssache. Der Kotflügel ist so übrigens Schei..., flattert viel zu stark und klappert. Paßt also technisch nicht zur Ausgereiftheit der Maschine. Bekommt deshalb eine zusätzliche Strebe in diesem Winter.

Hier nun die Lösung mit der zusätzlichen Strebe:

Die zusätzliche Stebe ist aus 8 mm Aluminium gebogen, verschraubt, mit Zweikompenenten Harz verklebt und Glasfaser gespachtelt. Zusätzlich habe ich noch 3-4 Lagen Glasfaser von unten eingeklebt.  Nach 4.000 km Test klappert nichts mehr und alle Beobachter bescheinigen einen sehr stabilen Eindruck.

Und hier die zweite Strebe im Rohbau:


von vorne


von der Seite


von unten zusätzlich mit Glasfaser verstärkt

Und hier ein weiteres Problem (bei ausgebautem Federbein), in der Praxis mit voller Beladung aber schnell erreichbar. Nach dieser Berührung ist zumindest der Lack hin, im schlechtesten Fall fliegt dir das Teil um die Ohren.  Habe deshalb das Federbein im Federweg begrenzt.
 


WICHTIGE ANMERKUNG:

Im Betrieb haben sich mögliche Probleme mit dem GFK-Kotflügel gezeigt. Nachfolgend ein paar Infos zu dem Thema aus den Forum:

nachdem die ersten beiden Moppeds (B1 und ich) so umgebaut waren gabs keinerlei Probleme. Bei mir sowieso nicht wegen der 17-Zöller, obwohl dies bei mir am Anfang viel gefährlicher aussah als bei B1 (dazu aber später mehr). Bei B1kamen diese Probleme auch erst später. Parallel (oder sogar etwas früher) und völlig unabhängig zu unseren Umbauten kam der Umbau von Scholle hinzu von dem ich zum damaligen Zeitpunkt noch nichts wusste. Wir waren somit 3 umgebaute Moppeds. Irgendwann knallte es dann bei Scholle, irgendwann knallte es dann bei B1. Bei allen anderen Umbauten mit diesem Innenkotflügel die wir hier mittlerweile kennen (Cruso, XCC, Michael, Ich) passierte aber nichts?

Der Kotflügel-"Platzer" an B1 Mopped ist passiert als ich alleine mit ihrem Mopped unterwegs war. Freie BAB-Fahrt, etwa 140 km/h, keine Bodenwelle, keine Beschleunigung, nichts... und plötzlich ein riesiger Knall (hörte sich an als hätte man den schweren Auspufftopf verloren).

Dann ging es los nach Ursachen zu suchen. Auch hier im Forum wurde heiß darüber spekuliert und diskutiert und kann nachgelesen werden.

Bei B1 und Scholle ist es passiert, sonst nirgends. Was haben diese beiden Moppeds gemeinsam was die anderen Moppeds nicht haben.

Alle anderen Moppeds die umgebaut wurden haben 17 Zoll Räder, XCC und Cruso auch kein Unterzugblech weil sie den GG-Umbau haben.

Es sind die 15 Zoll Räder und es ist der Blechunterzug was die Moppeds von Scholle und B1verbindet.

Jetzt gibt es aber noch 2 andere Dinge die verwirren:

1.) Ich hatte zwar immer 17 Zöller, aber am Anfang einen 190/60er Bridgestone drauf. Bei diesem Reifen bleiben zwischen Innenkotflügel und Reifenlauffläche gerade mal 2-3mm Luft (viel weniger Luft als bei der Kombination 15 Zöller und Innenkotflügel) und es ist auf 3000km NICHTS passiert! Das war auch der Grund warum wir (B1 und ich) uns sicher waren, dass bei B1nichts passieren kann, weil bei ihrem 15 Zoll Reifen ja viel mehr Luft zwischen Innenkotflügel und Reife-Lauffläche vorhanden war.

Frage, wie kann das denn nun gehen?
Vielleicht verhält sich ein 190/60er von Bridgestone anders als ein 15 Zoll Reifen wenn er
a) warm wird oder
b) durch die Fliehkraft beim schnelleren Fahren in seiner Höhe höher wird?
Antwort: Ich weiß es nicht! Alles Spekulation, aber vielleicht ist es so?

2. B1 hat sich einen neuen Innenkotflügel gekauft, dem bisher noch nichts passiert ist, aber er macht "Klappergeräusche" deshalb hat sie ihn wieder runter genommen.

Frage: Was ist das denn, warum flattert ein Kotflügel stärker als der andere obwohl er von der Bestellnummer her der gleiche ist? Material- und Verarbeitungstoleranzen bei der Herstellung? B1 hat beim Hersteller angerufen. Die sagen wir wissen von nix.
Trotzdem, hätte mein Kotflügel jemals so gewackelt wie der von B1wäre ich mit meinem 190/60er und 3mm Abstand keine 100 km weit gekommen.

Wenn man jetzt alles zusammennimmt was wir alle hier im Forum bisher mit dem Innenkotflügel erlebt haben, bleiben neben allen Spekulationen folgende Fakten übrig:

1.) Mit 17 Zoll-Räder gab's noch nie Probleme beim Innenkotflügel
2.) Bei 15 Zoll-Rädern gab's 2 mal Crash
3.) Als es Crash gab war immer ein Unterzugblech im Spiel
4.) Bei den Innenkotflügeln gibt starke Wackler/Fibrierer und weniger starke.