Einbau einer „baehr“ Kommunikationsanlage
Beschreibung vom Bernhard

Irgendwann hat man es leid, ständig auf die rechte Schulter geklopft zu bekommen, dann den Kopf auf die Seite zu drehen, das Visier hochzuklappen,  um dann  endlich den „Befehlen“ seines Sozia lauschen zu können. Es musste ganz einfach eine Kommunikationsanlage her.

A) Auswahl der Anlage

Da ich keinen Kompromiss in Sachen Qualität eingehen wollte, blieb eigentlich nur noch ein Produkt einer Firma aus der schönen Pfalz übrig: Ich wählte mir die „Verso XL“ der Firma baehr aus Pirmasens (Rheinland-Pfalz)aus.

Nun, der Kauf war schnell abgewickelt, blieb nur noch das Problem mit dem Einbau in unsere R1200C, welche als „nackte Maschine“ wenig Stauraum bietet.

Einbauorte wurden gesucht , in Gedanken durchgespielt, und meistens auch wieder verworfen (so unter anderen unter dem Tank wegen ABS).

Schließlich kam ich auf eine für mich passende Lösung , welche ich hier zum Nachbau beschreiben möchte:

B) Positionsfestlegung und Form des Gehäuses zur Aufnahme der „baehr-Anlage“

Befestigungsmöglichkeiten

Hintere Schutzblechhalterung hinter Federbein und Öffnungen im Rahmendreieck unter Fahrersitz

Form

Nach oben offenes Gehäuse mit parallelem Verlauf der Rückwand wie hinterer Kotflügel

Vorgehen:

Modell aus Kartonage solange an die Form der „C“ angepasst, bis es „sitzte“.

 

C) Anfertigung ACAD-Plan mit Bemaßung des vorgesehenen Gehäuses

Nach einigen Sitzungen am Rechner war auch dies geschafft.

ACAD-DATEI „FUNK2_1.DWG

D) Anfertigung Gehäuse aus Edelstahl 

Mittels Fremdauftrag an privaten Edelstahlbearbeiter  – über ein paar Ecken gelang auch dies.

           

D) Aufbereitung in zwei Varianten möglich:  Polieren oder Sandstrahlen und Lackierung

Version Polieren

Kann in Auftrag gegeben werden. Ich entschied mich jedoch für eigene Handarbeit.

Version Sandstrahlen und polieren

Feinsandstrahlen übernahm eine freundliche Beziehung. Lackierung in meiner dunklen Motorradfarbe graphitmetallic ließ ich dann  auch in einem Lackierbetrieb ausführen

 Resultat:

Entscheidung meinerseits fiel auf die polierte Version für den Anbau an unserer C     (die Graphitmetallic-Version hat jedoch auch etwas Außergewöhnliches)


Hier ein Bild der lackierten Version

 

E) Einbau Gehäuse

Die obere Halterung am Gehäuse liegt parallel zu einer runden Rahmenöffnung, also brauchte ich lediglich Unterlegscheiben im Durchmesser der Rahmenöffnung, welche ich aber wegen vorher schlecht     auszumessender Positionierung der Bolzen am Gehäuse längs im Durchmesser der verwendeten Schraube schlitzte. Somit kann man problemlos etwaige Ungenauigkeiten ausgleichen.

Hier ebenfalls zunächst locker ausrichten, zentrieren und dann endgültig festziehen.

Damit war schon mal eine Aufnahmemöglichkeit für die baehr-Anlage geschaffen.

 

F)  Stromversorgung

Woher am einfachsten nehmen und nicht stehlen ?

Lösung: Aus der Leitung zwischen Fußbremsenschalter und Bremslicht holen. Als Gegner von Kabelparallelklemmen etc. blieb nur eine Vorgehensweise: Anfertigung eines Y-Adapters aus gängigen BMW-Steckern und Buchsen (Lötarbeiten)

An das baehr-Stromversorgungskabel war ebenfalls noch Stecker anzulöten, welcher dann in das freie Teil des Y-Adapters gesteckt wurde, um hierüber die Stromversorgung dann abzugreifen.

Die Absicherung der baehr-Anlage nahm ich nochmals über eine fliegende Sicherung vor, welche ich am Rahmen mittels Kabelbindern vornahm 

EXCEL-Datei „Y-Adapter“

 

G) Aluplatte Unterseite Sitz

Um dem Kabelsalat direkt am Ausgang der baehr-Anlage ein sauberes Plätzchen zu gewähren, sägte ich mir aus einer Aluplatte eine Form aus, die mittels Industrieklettband (BestNr: 72 60 2 340 141 einfach an die Unterseite des Rahmes anstoßend an mein Gehäuse angebracht wurde.

Dadurch erhält man eine „Wanne“ in der sich das Kabel dann wunderbar in Schleifen verstauen läßt.

EXCEL-Datei „Aluplatte“

 

H) Anfertigung von „Kühlplatten“

Um die Wärme der baehr-Anlage im Betrieb besser abführen zu können, hatte ich das Gehäuse bewusst etwas breiter gewählt.

Um die baehr-Anlage mittig zu positionen, wurden die dadurch entstehenden Spalten rechts und links zur Gehäuseaußenwand mit passenden Alu-Vollteilen entsprechend der Form des Gehäuses ausgefüllt.

Diese wurden mittels Handschleifen solange angepasst, bis sich die in sandwichweise eingebettete  baehr-Anlage zusammen mit den Platten , so richtig „schlotzend“ ins Gehäuse schieben ließ.

ACAD-Datei „Einlage_2.0.dwg“

 

I) „Drahtverhau“

Zuvor noch die baehr-Anlage wie vorgesehen mit den Kabelschwänzen zum Tank zeigend zwischen die Kühlplatten im Gehäuse einschieben.

Jetzt sind also nur noch jede Menge Kabel  abgehend von der baehr-Anlage entsprechend zu verlegen.

Bei mir waren das mit der VERSO XL

Weiterhin wäre noch die Möglichkeit gegeben, an die eine weitere freie Schnittstellen z. Bsp ein Funkgerät oder ein Mobil-Telefon anzuschließen. Darauf jedoch verzichtete ich im Moment.

  1. Fahreranschluß führte ich an der linken Vorderseite des Fahrersitzes heraus
  2. Soziaanschluß führte ich hinter dem „Brötchen“ und vor dem  Komfortbeifahrersitz heraus.
  3. MP3-Anschluß wurde ebenfalls an der linken Vorderseite des Fahrersitzes herausgeführt
  4. Navi-Anschluß ist unter dem Tank durch vor an den Lenker geführt worden.

Eigentlich nicht zu erwähnen ist hier noch ein Test auf Funktionalität aller Komponenten (auch bei laufendem Motor) unter Mitwirken der/des Sozia mit aufgesetzten und angeschlossenen Helmen.

 

J) Sitz und Beifahrersitz Demontage und Wiedermontage

Auf eine Beschreibung wird verzichtet, da dies alles schon in anderen Artikeln hier im Forum abgehandelt worden ist.

K) nicht mehr viel zu sehen

Nachdem wieder alles an seinem Platz ist, weisen eigentlich nur ein paar Kabelschwänze auf den Einbau der baehr-Anlage hin.

 

J) Fazit:  Hat zwar alles seinen Preis, aber es gibt nichts besseres auf dem Markt.

Siehe auch unter http://www.baehr.net

 

Gruß Bernhard


Idee, Ausführung, Beschreibung und Bilder stammen vom Bernhard - Vielen Dank dafür! (11/2004)